Franz Wolf

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02.02.1876 - 23.02.1944

Franz Wolf wurde als Sohn eines Bergmanns geboren und wuchs in Borbeck auf. 1890 trat er in die Missionskongregation der "Gesellschaft des Göttlichen Wortes" in Steyl/Niederlande ein. Im Februar 1899 empfing er die Priesterweihe. Seine Kongregation bestimmte ihn für die Togo-Mission.

Mit Blick für das Praktische galt sein Interesse der Gründung und dem Betrieb von Schulen, berufspraktischer Ausbildung und dem Sozial- und Sanitätswesen. Im Jahre 1911 wurde ihm das Amt des Regionaloberen übertragen. Von nun an hatte er sich intensiv um seine Mitbrüder zu kümmern. Als 1914 Rom Togo unter die Leitung eines Apostolischen Vikars im Bischofsrang stellte, traf es Pater Wolf. Er wurde am 28. Juni 1914 in Steyl zum Bischof geweiht. Kurz darauf brach der Erste Weltkrieg aus. Bischof Wolf konnte nicht mehr nach Togo zurückkehren. 1922 wurde das Missionsgebiet der Steyler im ehemaligen Ost-Wilhelmland in Ost-Neuguinea zu einem Apostolischen Vikariat, später Bistum, erhoben. Erster Bischof wurde Franz Wolf. Generell verbot man deutschen Missionaren die Einreise. Bischof Wolf erhielt jedoch die Genehmigung Australiens. Das Wirken von Bischof Wolf war auch dort vor allem in der praktischen Arbeit erfolgreich. Wieder war es der Krieg, der die Arbeit unterbrach, zum Teil auch zerstörte. Es kam zur japanischen Invasion. Bischof Wolf wurde von den Japanern mit einigen Patres, Ordensschwestern und einheimischen Mitarbeitern gefangen genommen. Er wurde als Spion beschuldigt. Die Schikanen waren unbeschreiblich. Einige Mitarbeiter wurden grausam umgebracht.

Die japanischen Besatzer verfügten im Oktober 1943 den Abmarsch der Gefangenen zur Küste. Dort wurden sie auf ein Schiff verladen und auf die Vulkaninsel Manam gebracht. Sie lebten dort unter primitivsten Umständen und mussten am 26. Januar 1944 weiter ziehen. Bischof Wolf protestierte, da drei Viertel der Missionare und Gefährten an schwerer Malaria erkrankt und alle unterernährt waren. Der Protest hatte keinen Erfolg, verschlimmerte nur die Schikanen. Der Transport wurde von der amerikanischen Luftwaffe angegriffen. In wenigen Sekunden waren 27 Schwestern, 12 Brüder und 7 Patres tot, fast alle anderen verletzt.

Bischof Franz Wolf erlag am 23. Februar 1944 in Hollandia im japanischen Internierungslager seinen Verletzungen.

Quelle: Bistum Essen


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